20 Februar 2009

Noten - Haggis - Sofa

Das waren nun knapp 10 Tage Stille. Ist nichts bei mir passiert? Doch, aber oft nur kleine Dinge, die nicht gleich einen Eintrag wert sind, die ich aber nun etwas zusammengefaßt alle auf einmal bringe.

Am Dienstag wurden die Endnoten des vergangenen Semesters veröffentlicht. Zwei glückliche Noten und eine weniger glückliche Note. Mein Vertrauen in das Bewertungssystem ist gefallen. Die machen hier zwar ein großes Tohuwabohu (interessantes Wort, ist übrigens ein hebräiisches Wort, das 'wüst und leer' bedeutet) bezüglich Anonymisierung der Prüfungen, die Essay-Form ist aber allgemein anfällig für subjektive Beurteilung. Ich gebe zu, in dieser Behauptung steckt sehr viel persönliche Enttäuschung. Inhaltlich halte ich die Veranstaltung ('Leadership, Innovation and Creativity') dennoch für sehr interessant. Wer hätte gedacht, dass die Bewertung seitens der Dozenten so schwach sein würde...

Alex K., dir ist der folgende Abschnitt gewidmet, da du mich immer dafür motiviert hast:
Haggis - ich hab es nun endlich probiert. Aber ich habe die Variante für arme Studenten probiert, was ein Fehler war. Die Variante beinhaltet, dass der Haggis aus dem Lidl kommt und selber zubereitet wird. Ein Fehler! Das Ergenis war unattraktiv und unappetitlich! Den Geschmack kann ich fast nicht beschreiben: fad und langweilig, hier passt die hebräische übersetzung des Worts Tohuwabohu 'wüst und leer'. Ich werde aber definitiv einen Haggis professionell zubereitet essen gehen. So eine unwürdige Erinnerung hat er nicht verdient. Die Bilder zeigen die prä- und post-Ofenphase. Das letzte Bild zeigt das zweittraurigste Essen, das ich je gegessen habe (Beilage waren die typischen Bohnen aus der Dose, ich schäme mich heute dafür). Das traurigste Essen habe ich übrigens gestern zubereitet. Eigentlich habe ich die Dose nur wegen des lustigen Produktnamens gekauft ('Mushy'). Der Inhalt war ein Brei (daher auch der Name, übersetzt: 'breiig') aus Bohnen. Ungelogen, das sieht auch so unangenehm aus, wie es sich anhört. Aus Gründen der Zeitnot gabs halb-gegarte Kartoffeln dazu. Yammie! Ein gekochter Schuh mittendrin wäre nicht aufgefallen! Ich hab es aber dennoch gegessen, den Großteil zumindest.

Frisch ausgepackt:

Direkt aus dem Ofen:

Ist das nicht ein deprimierender Anblick:


Am Montag mußten wir uns von unserem Sofa verabschieden. Hab je erwähnt, dass wir einst ein Sofa auf der Straße gefunden haben und dieses mitgenommen haben? Michael und ich haben mal gegen 2 Uhr nachts auf dem Heimweg vom McDonalds ein Sofa in einer Seitenstraße entdeckt, in gutem Zustand (müffelte nur ein bisschen). Es stand dann etwa sechs Wochen mehr oder weniger unbenutzt bei uns in der Küche rum. Der Geruch war dezent aber dennoch unterbewusst hemmend. So wurde es hauptsächlich von unwissenden Gästen benutzt, was ja ok war. Vorletzte Woche gab es eine Inspektion der Wohnheimverwaltung. Emma, die neue, junge und ambitionierte Chefin, machte ihre erste Runde. Eine sehr sympathische Frau, die die Einladung auf einen Kaffee in unser Küche ausschlug und im Gegenzug von uns verlangte, dass wir uns des Sofas entledigten (gemein war auch, dass sie verlangt hat, dass ich die Zeichnungen meiner kleinen Nichten abhängen soll). Zum Glück bietet die Stadt Edinburgh einen Service an, der solchen Schrott kostenlos abholt. Wir vereinbarten einen Termin und ließen ihn verstreichen, ups. Gut, Michael fand beim nächsten Anruf heraus, dass der Service beim ersten Mal kostenlos ist und dann jeweils 20 Pfund kostet. Wir umgingen dieses Problem mit Leichtigkeit. Letzten Montag brachten wir es gegen Mitternacht runter, damit es Dienstag morgen abgeholt werden konnte. Wir verabschiedeten uns mit Würde von dem einzigen Möbelstück, dass ein bisschen Individualität in die sonst uniforme Wohnheimküche brachte. Das Bild zeigt die Teilnhemer der Abschiedszeremonie. Auf dem Sofa von rechts: Michael und ich. Dahinter: Matt (der Bishop-Mann, Schottland). Rechts: Karol (Polen). Hinter der Kamera: Christopher (Deutschland).



Am morgigen Samstag findet endlich wieder ein Trip ins Umland statt! Wir fahren in den... ähhh... nach Oban. Ein touristisches Fischerstädtchen. Ich freue mich seeehr darauf!

1 Kommentar:

borkus hat gesagt…

Glueckwunsch zu den bestandenen und dass du deine Haggis-Jungfraeulichkeit endlich verloren hast, tat wohl ein bisschen weh, wa? *gg* :D
Meine Gastfamilie damals in Schottland hat sowas leider nicht gemacht. Auch wenn ich es schon nen bisschen eklig finde den Gedanken an den Magen, probieren wuerd ich's auch gern mal... Aber die Bohnen sehen dafuer ganz lecker aus, damit haettest du dem Sofa glatt ne neue (Duft-)Note geben koennen *hihi*
In Schottland gibt es Lidl? Die originale Variante mit Kameras oder ne abgespeckte Version? ^^

Have a great weekend Larry :)