29 Oktober 2009

E104 in Bearbeitung + meine erste, akademische Schritte

Nachdem ich ein bisschen ungeduldig geworden bin, habe ich heute morgen wieder bei der nationalen Krankenversicherung angerufen (NHS). Die Kontaktperson konnte mich schnell beruhigen und bestätigte den Eingang meines Antrags. In wenigen Wochen sollte ich das benoetigte E104 zugesandt bekommen, welches der deutschen Krankenkasse bestätigt, dass ich nun in UK lebe. Interessant ist, dass ich lediglich dieses Formular eingeschickt habe, ohne jeglichen Beleg meines Studentenstatus (oder heißt das Studentenstatusses?).
In der Zwischenzeit habe ich weiter Zeit damit verbracht, mich in meiner neuen Umgebung einzuleben. Mein persoenlicher Email-Account wurde freigeschaltet, meine Telefon funktionert... Kleinigkeiten, die das Leben einfacher machen. Meine wichtigste Aufgabe besteht derzeit darin, mich weiter in die grundsteinlegende Literatur im Bereich Social Informatics einzulesen. Der Text vom letzten Eintrag (Kling & Scacchi, 1982: The web of computing) war äußerst interessant. Der aktuelle Text hingegen ist ein Krampf. Seit zwei Tagen wühle ich mich durch die hohe, englische Sprache der Wissenschaft und muß ständig in Wikipedia und Leo nach Erklärungen suchen. Ich merke, wie groß meine Wissenslücken in elementaren Bereichen noch sind. Diese Wiki-Expeditionen (ok, es ist nicht die qualitativ beste Quelle, aber sie ist ausreichend, um Wissenslücken provisorisch zu überbrücken) bergen aber die Gefahr, in andere Bereich zu fallen, die wenig mit dem Ursprungsthema zu tun haben. Leider führen diese Irrwege noch zu oft auf anderen, gefährliche Seiten (wie youtube, facebook, diverse Nachrichtenseiten, etc.). Deswegen dauert es dann so lange, bis ein Text durchgelesen ist. Aber ich arbeite daran, diese Bearbeitungszeit zu verbessern. So sieht meine Herauforderung für die nächsten Wochen aus.

Und übrigens, das ist die Telefonnummer, die mir wichtige Auskunft gegeben hat: +448459154811.

22 Oktober 2009

Zimmer gefunden + weitere Erfolge gegen die Bürokratie!

Lang ist der letzte post her. Und ein paar Dinge sind auch passiert. Das wichtigste vorweg, ich habe ein Zimmer.
Nun aber eins nach dem anderen. Am 18. Oktober habe ich meine dritte Bleibe bezogen. Von dort habe dann die Wohnungssuche in Ruhe weiterführen koennen. Ich habe etwa 5 WGs besichtigt und viele mehr angeschrieben. Eine WG habe ich absagen müssen, weil ich doch nicht überzeugt war. In der Zwischenzeit habe ich meinen Schreibtisch an der Uni geputzt und bezogen. Ich teile ein Büro mit zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern, die für das ITC (International Teledemocracy Centre) arbeiten. Das ITC befasst sich mit Themen wie z.B. ePetition (das erste System für Online-Petitionen für den Deutschen Bundestag wurde hier entwickelt), eDemocracy, eParticipation... also grob vieles was mit Politik, Demokratie und IT zu tun hat. Diese unmittelbare Nähe zum ITC ermoeglicht es mir, Details über die Inhalte und auch organistorische Abläufe zu erfahren.
Ein weiterer wichtiger Schritt war auch meine Immatrikulation, d.h. ich bin endlich offiziell Student an der Napier. Nachdem das offizielle Schreiben endlich eingetroffen und unterschrieben war, konnte ich meinen Zugang zum Uni-Netz erhalten. Derzeit warte ich noch darauf, dass ich meinen eigenen Mitarbeiter-Zugang erhalte, was u.a. zur persoenlichen Emailadresse und Administratorenrechten für den PC führt. Kleinigkeiten, die das Leben erleichtern. Einen ersten Job an der Uni konnte ich mir inzwischen auch sichern. Für eine andere Forschungsabteilung werde ich die technische Verbesserung und Erweiterung eines Wikis übernehmen.
Was weiterhin noch ungeklärt ist, wäre die Krankenkassen-Geschichte. Letzte Woche habe ich den Antrag CA3916 abgechickt und bisher noch keine Antwort erhalten. Ich bin gespannt.
Und ja, das WG-Zimmer. Ich habe endlich ein Zimmer. Die Anzeige war anfangs verdächtig, weil der Preis erstaunlich niedrig war. Weil die Lage aber ideal war, Luftlinie 30m zur Uni(!), wollte ich mir das Zimmer wenigstens mal anschauen. Der Vermieter erwartete mich und zeigte mir das Zimmer und sämtliche andere Räumlichkeiten. Alles war ok: die Wohnung an sich war warm, groß und trocken. Was will man mehr? Es gibt sogar ein Duschzimmer (direkt neben der Küche). Die Mitbewohner waren eher zurückhaltend, da der Vermieter alles erledigte. Ok, das war nun nicht so besonders erfreulich. Verstecken die sich immer im Zimmer? Ein Pole, zwei Briten und eine Deutsche, soviel wußte ich bis dahin. Innerhalb der nächsten Minuten lernte ich aber drei davon kennen. Nichts auffälliges, nicht ausgeflipptes. Gegen Ende bot mir der Vermieter das Zimmer direkt an. Ich habe ihn zunächt nicht verstanden. Ich verstand zunächst dass ich guter Kandidat wäre für das Zimmer. Doch nach ein paar Sekunden und einer erneuten Uebersetzung ging mir das Licht auf. Ich war erstaunt, aber auch nicht, weil ich schon gehoert habe, daß es hier auf diese Art und Weise passiert. Ich überlegt ein paar Minuten und dachte dann "ach was solls, die Argumente sprechen dafür, machs einfach" und gab ihm die Hand. Wir vereinbarten, dass ich eine Kaution bezahle, damit ich nicht kurzfristig meine Meinung ändere. Diese ließ ich mir mit Zeugen quittieren. Gegen Ende tauchte auch noch die deutsche Mitbewohnerin auf. Christine hat ihren PhD gerade abgeschlossen und freut sich über einen mehrjährigen, befristeten Vertrag an der Edinburgh Uni. Ich blieb zunächst in der Wohnung und informierte mich auf deutsch über das WG-Leben. Inzwischen freue ich mich drauf, ab dem 2. November einziehen zu koennen.
Schritt für Schritt loesen sich alle Unklarheiten auf. Ich bin froh, dass die Zimmer-Frage geklärt ist. Somit kann ich mich weiter in den PhD vertiefen. Gestern haben mir meine beiden Betreuer, die ich woechentlich treffe, eine Unmenge an Aufgaben und Ratschlägen mitgegeben, wie ich weiter vorgehen sollte. Die nächsten Woche sehen vor, dass ich die Grundlagen meines Forschungsgebietes kennenlerne. Konkret heißt das, daß ich Bücher und Publikationen lese, die noch vor meiner Geburt geschrieben wurden. Ich habe begonnen, eine Publikation von Rob Kling und Walt Scacchi aus dem Jahre 1982 zu lesen. Es ist eine Art Ur-Werk für soziale und organisatorische Aspekte in der Informationstechnologie. Die Autoren beschreiben, warum Organisationen damals neue Technologien mit wenig Erfolg eingeführt haben. Erschreckend musste ich feststellen, daß die Autoren u.a. Beispiele für Schwierigkeiten bei Entwurf, Produktion und Implementierung beschreiben und ergründen, die ähnlich den Erfahrungen sind, dich ich während meiner Praxiszeit erlebt habe. Und ich wiederhole, die beiden haben das vor 27 Jahren gesagt! Social Informatics ist doch weit mehr als nur Facebook, Twitter, Enterprise 2.0 & Co.

17 Oktober 2009

Krautschupfnudeln selbst gemacht

Mehr als eine Woche durfte ich nun bei Hazel, meiner ehemaligen Betreuerin, in der Wohnung wohnen. Zum Dankeschoen habe ich ihr und ihrem Mann ein typisches sueddeutsches Gericht zubereitet. Dazu wollte ich ganz faul alle Zutaten im Lidl einkaufen. Ich nahm an, ich wuerde diese hier finden. Als ich aber den Lidl beim Haymarket erfolglos nach Sauerkraut und Schupfnudeln durchsucht habe, wurde ich nervoes. Ich fuhr zunaechst zum Lidl am Ende des Leith Walks. Nach kurzer Nachfrage hatte ich wenigstens das benoetigte Sauerkraut in der Hand, dass noch aus einer auslaufenden Sonderaktion stammte. Doch die Schupfnudeln waren nicht auffindbar. Im Nachhinein kann ich auch nur den Kopschuetteln bei dem Gedanken, dass ich das im Lidl als Standardartikel angenommen habe.
Es blieb mir also keine andere Wahl, als die Schupfnudeln selber herzustellen! Das letzte mal, als ich bei einer Nudelproduktion mitgewirkt habe, war das beinahe missglueckte Kaesspaetzleessen im Studentenwohnheim. Dem Internet sei Dank hatte ich bald ein Rezept zum Selbermachen. Irgendwo habe ich gelesen, dass man die Kartoffeln am Besten schon einen Tag zuvor kocht.
Was eine Schnapsidee! Am naechsten Tag stand ich vor kalten, harten Kartoffeln, die stellenweise noch ein paar Minuten kochendes Wasser haetten vertragen koennen. Das Stampfen der Kartoffeln erwies sich dadurch als aeusserst kraeftezehrend. Nachdem aber der Teig gerollt, geschnitten und die Nudeln gekocht waren, ging es relativ fluessig weiter.
Nach etwa 2,5 Stunden (!) war das Essen serviert. Da meine Gastgeber noch nie Krautschupfnudeln gegessen haben, hatten sie demnach auch keine großen Erwartungen, die ich enttaeuschen haette koennen. Das Essen hat beiden dennoch sehr gut geschmeckt! Ueber facebook hat Hazel schliesslich ihre Freude ueber den gelungenen Abend verkuendet. Als sie meinen Kommentar ("... 2,5 stuendiges Martyrium in der Kueche...") gelesen hatte, verfiel sie sogar noch in einen Lachkrampf.
Morgen ziehe ich in mein naechste und hoffentlich letzte temporaere Unterkunft. Von dort aus werde ich meine Bemuehungen hinsichtlich der WG-Suche wieder intensivieren.

16 Oktober 2009

Der lang erwartete Offer Letter + Krankenversicherung (Formular CA3916)

Endlich! Per mail kam der Brief nun an (auf dem Postweg kommt auch noch einer). Innerhalb von 15 Minuten habe ich ihn wieder unterschrieben zurueckgeschickt (dank TabletPC von HP!). Somit wurde auch der Matrikulationsprozess in Gang gesetzt. Leider muss ich 24 Stunden warten, bis ich mich auch wirklich einschreiben kann. Die Technik braucht eben seine Zeit. Wenn also alles gut laeuft, sollte ich am Montag loslegen koennen!
Diese Woche habe ich mich in Sachen Krankenversicherung weiter schlau gemacht. Die deutsche Krankenversicherung braucht das internationale Formular E104, welches scheinbar nachweist, dass ich von nun an hier versichert bin. Um an dieses Formular zu kommen, muss ich vorher das Formular CA3916 ausfuellen und einschicken. Das habe ich nun gemacht. Ich bin gespannt, was als naechstes passiert. Naechste Woche droht uebrigens ein Post-Streik. Im schlechtesten Fall zoegert dieser Umstand meine Ahnungslosigkeit noch weiter hinaus.
Heute morgen war ich auf einer mir bekannten Veranstaltung und zwar dem altbekannten Edinburgh Coffee Morning. Es ist ein loser Haufen unterschiedlichster Leute, die alle das gemeinsame Interesse 'Social Media' teilen. Typisch ist, dass man in kurzer Zeit mit vielen Leuten in Kontakt kommen kann, wenn man denn moechte. Ich kam ins Gespraech u.a. mit zwei jungen Studenten, einem Web Entwickler, einem Klein-Unternehmer etc..
Jetzt mache ich hier einen Punkt, denn gleich gibt es ur-schottischen Haggis zum Abendessen, serviert von meinen wunderbaren Gastgebern. Cheers!

14 Oktober 2009

Bescheidener Status-Update


Wieder sind ein paar Tage vergangen ohne, dass sich großartig etwas in Richtung vorwärts getan hat. Ich hab inzwischen mehrere WGs besichtigt, u.a. eine unmittelbar neben meinem Campus. Nicht nur die Lage war fantastisch, sondern auch die Mitbewohner waren aussergewoehnlich. Heute haette die Antwort kommen sollen... ich wiederhole, haette kommen sollen... naja...
Ein Angebot habe ich heute morgen aber auch ausgeschlagen, weil die WG doch nicht ueberzeugend war. Ich werde wohl meinen Vier-Wochen Joker ausspielen und bei einem Freund einziehen, wenn ich bis Sonntag nichts finde.
Meine derzeitige Bleibe bei Hazel, meiner ehemaligen Betreuerin, ist traumhaft. Zum einen habe ich ein Zimmer inklusive eigenem Badezimmer und zum anderen eine wunderbare Person als Gastgeberin, mit der ich mich auch fachbezogen unterhalten kann. Noch fuehle ich mich also pudelwohl, ausser dass ich taeglich wohl etwa 10km zu Fuss zuruecklege, um zur Uni und den umgrenzenden Stadtteilen zu kommen. Soviel bin ich in Ulm pro Woche gelaufen!
Apropos Uni, Napier laesst mich immer noch auf den Offer Letter warten. Erst wenn ich den unterschrieben habe, bin ich offiziell Student. Immerhin laeuft inoffiziell bereits alles an. So habe ich morgen mein zweites Treffen mit meinen beiden Betreuern. Uhhhhh... und ich kann denen immer noch nichts praesentieren. Tja, :) macht nichts!
Heute war ich uebrigens an der Edinburgh University, der etwas aelteren, ruhmreicheren und finanziell staerker aufgestellten Uni. Es gab einen Vortrag von Euan Semple (ehemals ein Manager bei BBC, heute selbststaendig) zu hoeren. In einfachen Worten ist er ein Botschafter der neuen sozialen Medien. In noch einfacheren Worten vermittelt er starren Firmen den Sinn und Nutzen von Web 2.0, Enterprise 2.0 etc.
Im Anschluß an den Vortrag habe ich die Gelegenheit genutzt, mir das neue Gebaeude der School of Informatics anzuschauen. Ehrlich gesagt hat mich der heimliche Rundgang ebenso begeistert wie der Vortrag selbst. Waehrend des Vortrags saß ich neben einem bald in die Rente gehenden Dozenten der Napier Uni. Wir konnten uns zuvor kurz unterhalten. Auf die Frage, was denn beide Unis grob unterscheidet kam die knappe und praegnante Antwort: Money. Was die Napier pro Jahr als Haushalt bewirtschaftet, gibt die Edinburgh Uni kurzerhand allein fuer die Forschung aus (100 Mio Pfund). Beim Beschreiten des Neubaus habe ich regelrecht gespuert, was er damit meinte. Den Heimweg (zu Fuß uebrigens) habe ich mit intensivem Nachdenken verbracht (und Chips). Ich stehe unter Zugzwang und zwar mindestens die naechsten drei Jahre.
Morgen stehen einige Events an. Treffen mit David wegen potentieller Arbeit, dann Trainingsseminar, dann Treffen mit Betreuern, dann wieder Trainingsseminar und abends wieder eine Besichtigung. Vielleicht kauf ich mir fuer morgen ein Tagesticket fuer den Bus... :)

11 Oktober 2009

Statusupdate ueber Zimmersuche

Inzwischen habe ich meine erste Besichtigung hinter mir. Ein großes Zimmer direkt am Meadows Park. Eigentlich meine Wunschlage. Die Besetzung der WG hoerte sich auch interessant an: vier internatinale PhD Studenten. Die WG war am Ende auch ganz nett, doch irgendwie fehlte das gewisse etwas. Mein Gefuehl sagt mir auch, dass ich wohl eher eine Absage erhalten werde. Eine halbwegs huebsche Konkurentin wird mir das Zimmer bestimmt wegschnappen, da bereits drei Kerle drin wohnen. Egal, denn morgen steht die naechste Besichtigung an, nur wenige Haeuser weiter.
Inzwischen habe ich meine erste temporaere Bleibe raeumen muessen, da der eigentliche Zimmerbewohner mit seinem Vater zurueckgekommen ist. Jetzt bin ich bei meiner ehemaligen Abschlussarbeit-Betreuerin untergebracht! Sie gewaehrt mir Asyl fuer eine Woche. Danach ziehe ich voraussichtlich zurueck in Bleibe Nr. 1, da eine Bewohnerin fuer vier Wochen nach Deutschland muss.
In Summe habe ich also grobe fuenf Wochen Zeit, mir eine feste Unterkunft zu suchen.

Wenn das nicht eine traumhafte Ausgangssituation ist!

08 Oktober 2009

Wie finde ich eine Wohnung bzw. ein Zimmer in Edinburgh

Wenn man nicht in einem Wohnheim unterkommt, dann ist dieser ToDo-Punkt ein dicker Happen. Zu meinen 4th year Zeiten war das keine Frage, da ich von Anfang an in einem Studentenwohnheim untergebracht war. Bereits Wochen vor meiner Abreise wußte ich Bescheid ueber meine zukuenftige Bleibe.
Da ich aber auf keinen Fall wieder in ein Wohnheim moechte, muss ich mir nun ein Zimmer in einer WG suchen. In Deutschland ist das weniger kompliziert, da der Online-Service wg-gesucht.de die beste Adresse ist, um etwas zu finden.
Fuer den Raum Edinburgh gibt es gleich mehrere Moeglichkeiten und Adressen. Einen Ueberblick zu behalten ist wichtig.
Als erstes sei angeraten, das Info-Material der Napier zulesen. Hier kriegt man einen guten Ueberblick ueber die zahlreichen Internetadressen.
Aus eigener Erfahrung kann ich als Quelle no. 1 den Online Service Gumtree empfehlen. Es ist eine Art Weisses Brett fuer alles, u.a. auch Wohnungen und Zimmer.
Daneben sei noch Studentpad zu erwaehnen. Obwohl man auch dort Zimmer finden kann, ist das Angebot recht bescheiden. Auffaellig ist, dass hier eher ganze Wohnung beworben werden. Hier ist es scheinbar einfacher leerstehende Wohnungen zu finden, die man dann selber mit Mitbewohnern fuellen kann.
Die anderen Services fand ich nicht ueberzeugend. Sie waren entweder unuebersichtlich, veraltet oder man musste sich registrieren, um auf eine Anzeige antworten zu koennen.

Seit 2 Tagen haenge ich schon hauptsaechlich ueber Gumtree und warte und suche und nutze die F5 Taste ab. Es macht nicht wirklich Spass. Anrufe und mails werden kaum beantwortet.
Was hab ich bei Baseballspielen den anderen zugerufen? "Weiter machen... immer weiter machen..."

Ich hatte eben ein interessantes Gespraech mit dem Vermieter meiner temporaeren Bleibe. Er ist interessiert daran mir zu helfen, da er bisher beste Erfahrungen mit deutschen Studenten gemacht hat. Schauen wir mal, welche Angebote er mir schickt. Der Haken ist, dass ich vorab einen Mitbewohner finden muss.

07 Oktober 2009

Initial Meeting - das erste offizielle Treffen


Heute hatte ich mein erstes offizielles Meeting mit meinem Haupt-Supervisor Colin. Da wir uns bereits aus den Tagen meiner Bachelorarbeit kannten, fiel es uns beiden leicht miteinander zu reden. Colin ist ein lockerer und hilfsbereiter Typ. Nachdem er mich ueber die formellen Dinge informiert hatte (wann ich welches Formular zur Fortschrittskontrolle einreichen muss), fuehrte er mich ein bisschen rum und stellte mich anderen Personen aus der Verwaltung und weiteren PhD'lern vor. Waehrend dieser Fuehrung zeigte er mir auch meinen voraussichtlichen Schreibtisch in Raum C44. Das Gefuehl, bald einen eigenen festen "Arbeitsplatz" zu haben, war gut.
Am Freitag erhalte ich meine offiziellen Papiere und meine Studentenkarte, mit der ich den Research Students Raum betreten kann (da kommt schließlich nicht jeder rein! :). Am Freitag treffe ich auch meinen Zweit-Supervisor Keith. Mein Wunsch-Supervisor Hazel ist lediglich der Dritt-Supervisor, aber inzwischen finde ich die Loesung mit Colin und Keith auch nicht schlecht.
Auf dem bereits bekannten Bild sieht man den Merchiston Campus, der u.a. die School of Computing beheimatet. Mein "Buero" ist irgendwo eines der Fenster ganz links im Bild.
Uebrigens habe ich auch in Erfahrung gebracht, dass in etwa neun PhD'ler in der School of Computing anfangen. Weit mehr als ich dachte. Mein Research Centre nimmt drei neue auf. Einer davon kommt aus Saudi-Arabien. Ich bin gespannt ihn kennenzulernen. Ich bin uebrigens der erste der neun PhD'ler, der seinen Dienst antritt, mal wieder typisch...

Abreise und WG-Suche


Um 11:23 Uhr habe ich Familie, Freunden, Bekannten und Sportskameraden den Ruecken zugekehrt. War das die richtige Entscheidung? Ich hatte ein superzentral gelegenes WG-Zimmer mit den besten Mitbewohnerinnen der Welt in einem coolen WG-Haus, meine Familie wohnte in der Naehe, ich hatte eine Mannschaft zum Spielen und eine zum Trainieren. Alles lief eigentlich fantastisch. Warum gab ich das auf? Die Frage ging mir lange durch den Kopf.
Bevor ich ueberhaupt in die Naehe einer Antwort kam, war ich auch schon in Muenchen angekommen, wo mich Michael, mein alter Mitbewohner aus Edinburgh, erwartete. Gemeinsam aßen wir gute bayerische Kueche, um meinen letzten Tag in Deutschland zu kroenen. Michael-typisch mussten wir noch etwas erledigen (...Fielmann...), bevor er mich zum Bahnhof begleitete. Da kam ich nun langsam ins Schwitzen, weil ich doch um 15:30 in der S-Bahn in Richtung Flughafen sitzen wollte. Als ich die Bahn schlußendlich bestieg, war ich zeitlich bereits hinten dran. Am Flughafen angekommen suchte ich auf der großen Info-Tafel nach meinem Flug. Da fiel mir auf, dass ich von der falschen Uhrzeit ausgegangen bin! Ich hatte somit noch 20 Minuten, bis der Schalter schließt! Nach einem ewig dauernden Gang zum Check-In Schalter war ich schließlich am Ziel. Dachte ich.
Beim Abgeben der Gepaeckstuecke fiel der Dame auf, dass ich neben meinem Trolley noch eine Laptoptasche und einen losen Schlafsack dabei hatte. Bei easyJet ist aber nur ein Handgepaeckstueck erlaubt! Also damals waren die nicht so streng. Nun ja, ich musste also beides loswerden. Den Schlafsack habe ich um mein abgegebenes Gepaeckstueck gebunden und die Laptoptasche habe ich samt Laptop tatsaechlich noch im Trolley verstauen koennen. Nun war ich also bereit. Sie nickte mich durch und ich begab mich zum Sicherheitscheck. Dort gab es keine besonderen Vorkommnisse, ausser dass ich vom Kontrolleur ausgelacht wurde, weil ich die besondere Trinkflasche eingepackt habe, die ich von meinem treuen Teamkameraden Florian geschenkt bekommen habe.
Der Rest verlief unspektakulaer. Ich bestieg das Flug, flog raus aus Deutschland, rein ins Vereinigte Koenigreich und betrat schottischen Boden. 12 Grad Celsius im Vergleich zu den 20+ in Deutschland. Nach einer laengeren Busfahrt wurde ich von meiner temporaeren Mitbewohnerin empfangen. Die ersten Tage verbringe ich im Zimmer eines befreundeten deutschen PhD Studenten. Das gibt mir Luft die naechsten Tage eine Wohnung zu suchen. Die Preise hier sind uebrigens sehr hoch. Gut gelegene WG-Zimmer gibt es erst ab 400 Euro. Autsch! Von drei Mail-Anfragen habe ich inzwischen eine Absage, weil schon vergeben. Telefonisch konnte ich bei drei Versuchen auch niemanden erreichen. Ich bleibe dran!
Das Bild zeigt uebrigens den Kanal, der durch Edinburgh fließt und den ich aus meinem temporaeren Domizil aus betrachten kann. Der Name? Hmmm, gute Frage!

06 Oktober 2009

Abschiede werden nicht leichter

Dass die letzte Woche die schwerste ist, habe ich bereits beim ersten Trip erfahren. Dass es aber noch schwerer wird, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Nun gut, es geht ja jetzt auch um drei Jahre und nicht zwei Semester.
Bei zahlreichen Familienmitgliedern, Freunden, Bekannten und Sportkameraden musste ich mich verabschieden. Die letzten Tage waren wiedermal turbulent: Abschiedsparty am Freitag, Hochzeit eines guten Freundes am Samstag, Saisonendspiel der von mir mit-trainierten Damenmannschaft mit anschließendem Abschieds-BBQ, Slow-Pitch-Softballspiel und Abendessen mit Oma am Sonntag. So musste ich den heutigen Montag mit Auszug und Packen verbringen, zuvor aber besuchte ich noch einmal meinen Bruder, um mich von seiner Familie zu verabschieden. Heute Abend war auch schließlich die Verabschiedung von den Eltern an der Reihe, da ich die letzte Nacht in der WG verbringe und Vormittags in Richtung Muenchner Flughafen aufbreche.
Die Vorbereitungen sind nun abgeschlossen. Schauen wir als naechstes, wie reibungslos die Durchfuehrung des Umzugs gelingt.
Meine naechsten grossen Huerden sind die Zimmersuche und Ummeldung der Krankenversicherung. Ich hoffe Formular E104 ist wirklich so international, wie es am Telefon gesagt wurde.