02 Oktober 2008

Kurswahl, Freshers Fair und schottische Hochschul-Politik

Ein lockerer Tag stand heute an. Der einzige wichtige Termin war ein Treffen mit meinem program leader auf dem Merchiston Campus (dort werde ich hauptsächlich unterwegs sein, siehe Bild), um mit ihm meine Kurswahl zu besprechen. Regulär müsste ich dieses Semester drei Module belegen. Ein Fach ist für beide Semester fest vorgegeben: Honours Project, meine Bachelorarbeit. Die Fächer, die ich in Ulm verpasse, muss ich an der Napier University ersatzweise nachholen. So fiel meine Wahl auf die beiden Fächer (hier Module genannt) "Leadership, Creativity & Innovation" und "Advanced Web Technologies". Das Problem bei diesen Modulen war, dass beide nur im ersten Semester angeboten werden, also jetzt oder nie. Soweit so gut, wäre da nicht das Fach "Knowledge Management". Da sich in diesem Bereich meine Bachelorthema ansiedelt, ist es empfehlenswert, dieses Fach gleich zu Beginn zu belegen. Der Kompromiss sieht nun vor, dass ich alle vier Modulen im ersten Semester belege. Sollte es sich als zu anstrengend herausstellen, so kann das Honours Project als Puffer verwendet werden.
Damit wäre der Start in die Vorlesungen frei.
Im Anschluß daran sind wir, das waren Martin (Kommilitone im höheren Semester), Michael (Mitbewohner) und ich, zum Craiglockhart Campus gefahren. Heute fand dort die Freshers Fair statt. Fair bedeutet in dem Fall soviel wie Messe. Zahlreiche uni-eigene Clubs aus den Bereichen Sport und Gesellschaft haben sich vorgestellt. Man konnte sich nach Belieben eintragen. Ich habe mich zunächst mal der Info wegen bei Cricket, Golf, Whiskey und Look (irgendwas mit Film und Foto) eingetragen. Bogenschießen habe ich dort direkt ausprobiert, die Begeisterung hielt sich aber in Grenzen. Wir haben dort auch die sehr interessante Mensa besucht, die in einer alten Kappele untergebracht ist:



Sehr schick, wenn man von den bunten Bildern an den Wänden absieht. Unser letztes Ziel für diesen Tag war die Stadtmitte. Ich wollte mir endlich eine lokale Sim-Karte kaufen. Wer mag, kann mich nun hier direkt anrufen =)
Auf dem Heimweg kamen Michael und ich ins Gespräch darüber, warum Schottland unsere Studiengebühren übernimmt. Dazu muss man sagen, dass die Gebühren nur übernommen werden, wenn ein Abschluß angestrebt wird, d.h. man beendet sein Studium hier in Schottland. Und da liegt wohl der springende Punkt. Man kann sich gut vorstellen, dass die Absolventen auch Arbeitgeber aus Schottland in Betracht ziehen. Schottland lockt also gut ausgebildete Studenten her und die Quote derjenigen, die am Ende auch da bleiben , muss sich scheinbar rentieren. Ein kluges System, wenn man überlegt, wie das in Deutschland aussieht. Es muss erwähnt werden, dass schottische Studenten natürlich ebenfalls gefördert werden. Für mich war das ein interessantes Gespräch, weil ich mir bisher gar keine Gedanken darüber gemacht habe.
Morgen gibts wieder zwei Pflichtveranstaltungen bezüglich dem Honours Project. Im Anschluß daran erhalte ich persönlich weitere Informationen zu meinem voraussichtlichen Projekt.

So, wieder viel persönlicher Quatsch mit wenig Brisanz. Bald ist Wochenende und das ein oder andere Event steht an. Hoffentlich kommt dann wieder was interessantes dabei raus.

2 Kommentare:

borkus hat gesagt…

Hi Larry,
das hört sich alles sehr interessant an - schön dass due nen guten Start hattest :)
Beste Grüße aus (Ost-)Deutschland :))

Valeri Wiegel hat gesagt…

Inzwischen kamen andere Gruende fuer diese Foerderungspolitik in den Vordergrund.
1) Die Uni erhaelt scheinbar pro Student einen gewissen Betrag vom Staat. Auslaendische Studenten zaehlen aber mehr als die einheimischen!? Deswegen tummeln sich viele davon in der Napier
2) Die Napier ist eine sehr junge Uni, gerade mal 15 Jahre alt. Vielleicht versucht die Regierung damit die Studentenzahl zu erhohen um die eigenen Unis zu staerken. Viele auslaendische Studenten absolvieren hier das vierte Jahr, welches von Einheimischen ungern besucht wird. Diese neigen nach dem dritten Jahr auszusteigen: den normalen Bachelor in der Hand und ohne eine Bachelorarbeit geschrieben zu haben.