07 Oktober 2009

Abreise und WG-Suche


Um 11:23 Uhr habe ich Familie, Freunden, Bekannten und Sportskameraden den Ruecken zugekehrt. War das die richtige Entscheidung? Ich hatte ein superzentral gelegenes WG-Zimmer mit den besten Mitbewohnerinnen der Welt in einem coolen WG-Haus, meine Familie wohnte in der Naehe, ich hatte eine Mannschaft zum Spielen und eine zum Trainieren. Alles lief eigentlich fantastisch. Warum gab ich das auf? Die Frage ging mir lange durch den Kopf.
Bevor ich ueberhaupt in die Naehe einer Antwort kam, war ich auch schon in Muenchen angekommen, wo mich Michael, mein alter Mitbewohner aus Edinburgh, erwartete. Gemeinsam aßen wir gute bayerische Kueche, um meinen letzten Tag in Deutschland zu kroenen. Michael-typisch mussten wir noch etwas erledigen (...Fielmann...), bevor er mich zum Bahnhof begleitete. Da kam ich nun langsam ins Schwitzen, weil ich doch um 15:30 in der S-Bahn in Richtung Flughafen sitzen wollte. Als ich die Bahn schlußendlich bestieg, war ich zeitlich bereits hinten dran. Am Flughafen angekommen suchte ich auf der großen Info-Tafel nach meinem Flug. Da fiel mir auf, dass ich von der falschen Uhrzeit ausgegangen bin! Ich hatte somit noch 20 Minuten, bis der Schalter schließt! Nach einem ewig dauernden Gang zum Check-In Schalter war ich schließlich am Ziel. Dachte ich.
Beim Abgeben der Gepaeckstuecke fiel der Dame auf, dass ich neben meinem Trolley noch eine Laptoptasche und einen losen Schlafsack dabei hatte. Bei easyJet ist aber nur ein Handgepaeckstueck erlaubt! Also damals waren die nicht so streng. Nun ja, ich musste also beides loswerden. Den Schlafsack habe ich um mein abgegebenes Gepaeckstueck gebunden und die Laptoptasche habe ich samt Laptop tatsaechlich noch im Trolley verstauen koennen. Nun war ich also bereit. Sie nickte mich durch und ich begab mich zum Sicherheitscheck. Dort gab es keine besonderen Vorkommnisse, ausser dass ich vom Kontrolleur ausgelacht wurde, weil ich die besondere Trinkflasche eingepackt habe, die ich von meinem treuen Teamkameraden Florian geschenkt bekommen habe.
Der Rest verlief unspektakulaer. Ich bestieg das Flug, flog raus aus Deutschland, rein ins Vereinigte Koenigreich und betrat schottischen Boden. 12 Grad Celsius im Vergleich zu den 20+ in Deutschland. Nach einer laengeren Busfahrt wurde ich von meiner temporaeren Mitbewohnerin empfangen. Die ersten Tage verbringe ich im Zimmer eines befreundeten deutschen PhD Studenten. Das gibt mir Luft die naechsten Tage eine Wohnung zu suchen. Die Preise hier sind uebrigens sehr hoch. Gut gelegene WG-Zimmer gibt es erst ab 400 Euro. Autsch! Von drei Mail-Anfragen habe ich inzwischen eine Absage, weil schon vergeben. Telefonisch konnte ich bei drei Versuchen auch niemanden erreichen. Ich bleibe dran!
Das Bild zeigt uebrigens den Kanal, der durch Edinburgh fließt und den ich aus meinem temporaeren Domizil aus betrachten kann. Der Name? Hmmm, gute Frage!

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