15 März 2009

Dies und jenes II

Zwei Wochen habe ich mich in Schweigen gehüllt. Nicht weil ich faul war, sondern weil ich schlichtweg nichts wirklich aufregendes erlebt habe. Lediglich vier Ereignisse haben mich aus meiner Routine gerissen. Der Rasenmäher, der 13 Uhr Knall, ein Yoga-Kurs und ein BarCamp.
Fangen wir mit erstem an. Dem englischen Rasen habe ich bereits vor langer Zeit einen eigenen Eintrag gewidmet. Es scheint, dass er immer perfekt ist und nicht gemäht werden muss. Endlich habe ich den ersten Rasenmäher entdeckt! Es gibt sie also doch und ich habe ein Foto (es hat sich zu verstecken versucht, aber wenn man dem rechten Arm der Frau folgt, entdeckt man den Anhänger, der den Rasenmäher transportiert):


Das Foto wurde im Princess Street Garden, einem kleinen Park zwischen dem Schloßberg und der Einkaufsmeile, aufgenommen. In diesem Park findet man auch das Häuschen, das auf den folgendem Bild drauf ist. Mich erinnert es an die Geschichte von Hänsel und Gretel, die böse Hexe konnte ich aber nicht ausfindig machen. Ich glaube ich habe bereits einmal ein Bild hochgeladen, aber das Häuschen verdient einfach ein weiteres:


Der Grund, warum ich überhaupt im Garden rumlungerte, war der fast tägliche Schuß der Schloßkanone. Auch über diese habe ich schon berichtet. Von Montag bis Samstag wird um 13 Uhr ein Schuß vom Schloß aus abgegeben. Am Freitag habe ich beschloßen, diesen zu Filmen. Leider ist die Datei zu groß, um diese hier hochzuladen. Und mit meinem derzeitigen Laptop kann ich den Film nicht editieren, deswegen kommt der Film zu einem späteren Zeitpunkt nachgeschoben!

Ja, ich habe an einem Yoga-Kurs teilgenommen. Seit langem wollte ich einen solchen aus Neugier ausprobieren. Dieser Einsteiger-Kurs umfaßte körperliche Übungen und Positionen. Man saß, stand oder lag auf einer Matte und verrenkte oder dehnte den Körper in bisher unbekannten Stellungen. Es hat mir sehr gefallen und erinnerte mich an letztes Jahr, als mir Reiten beigebracht wurde. Beide Aktivitäten haben gemeinsam, daß man sich sehr auf Körperspannung konzentrieren muss (ich zumindest). Die Stunde verging schnell und der nächste Kurs ist bereits gebucht!

Das BarCamp war, wie der Yoga-Kurs, absolutes Neuland für mich. Ein BarCamp ist eine sogenannte 'Unkonferenz'. Das Gemeinsame zur Konferenz ist das Zusammenkommen mehrerer Personen mit dem Zweck der Kommunikation und Präsentation. Der Unterschied ist, daß die Themen nicht definiert sind. Zu Beginn gab es eine kurze Einführung durch die Organisatoren. Danach stand man in der Empfangshalle vor einer Wand, auf der sich jeder eintragen konnte, der etwas vortragen wollte. Ich nahm dann an Gesprächs- und Präsentationsrunden teil, die verschiedene Themen hatten, z.B.:
- 'Hyperlocal, local information': eine Initiave zur Bereitstellung lokaler Informationen mit dem Schwerpunkt Gesundheit. Das Konzept wurde vorgestellt, erklärt und anschließend diskutiert.
- 'Social Networks for business': Anhand der Beispiele British Petroleum (BP), Procter & Gamble und einer Bank wurde das unterschiedliche Verhalten bezüglich Informationverbreitung, Organisationskultur etc. vorgestellt und diskutiert.
Der Altersdurchschnitt war grob zwischen 30 und 35 Jahren, also relativ hoch (aus meiner Perspektive). Das war ein gutes Beispiel dafür, daß die Briten neuen Konzepten und auch Technologien sehr, sehr aufgeschlossen. Das interessanteste an der Sache war es aber, die verschiedenen Teilnehmer kennenzulernen. Ich kam ins Gespräch z.B. mit:
- einem Deutschen, der mit seiner Frau in Edinburgh ein Start-up aufbaut
- einem Schotten, der letztes Jahr fertigstudiert hat und seitdem nach einem Job sucht
- einem iranischen PhD-Studenten. Wir hatten ein sehr interessantes Gespräch u.a. über das iranische Schul- und Studiensystem. Er hat mich zu einer weiteren Veranstaltung in zwei Wochen eingeladen. Eine Konferenz zum Thema 'Cloud Computing'.
- einem anderen Schotten, der ebenfalls in einem Start-up involviert ist.
Das BarCamp war auch eine ideale Gelegenheit in die Räume der University of Edinburgh zu gelangen, der traditionsreichsten Universität der Stadt. Alles in allem hat sich der Besuch gelohnt und ich bin gespannt auf die kommende Veranstaltung, die über ein neuartiges Konzept der Computerarbeit handelt.

Eine interessante Kleinigkeit mag ich noch berichten. Diese Woche habe ich eine ehemalige Kollegin, die heute in einer bekannten Unternehmensberatung werkelt, nach Informationen darüber gefragt, wie in ihrem Unternehmen Information 'gelagert' und 'verteilt' wird. Lustigerweise hat sie mir einen link zurückgesandt, der auf die Publikationenseite einer schottischen Professorin/Dozentin verweist. Zufällig ist sie die Betreuerin meiner Abschlußarbeit, also hat sich hier ein kleiner Kreis geschlossen. Für mich war es aber eine weitere Bestätigung, daß ich eine exzellente Betreuerin erwischt habe.

Wie ihr seht, nutze ich weiterhin viele Gelegenheiten, was neues zu erleben und mich von meiner Arbeit abzulenken.

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