31 Januar 2010

Die ersten vier Monate


Es ist gerade der 31. Januar, 23:18 Uhr, und ich habe gerade mal 42 Minuten, um diesen Beitrag noch im Januar zu veroeffentlichen. Vor 45 Minuten bin ich vom Kino zurueckgekommen: The Book of Eli. Schoener Film, bringt einen zum Denken. Auch mich, jetzt gerade. So kam mir die Idee, die vergangenen PhD-Monate zusammenzufassen.
Der Beginn des PhD-Daseins ist auf den 5. Oktober 2009 datiert. Somit sind gute vier Monate vergangen.
Den ersten Monat Oktober habe ich damit verbracht, mich in Edinburgh einzufinden. Dazu gehoerte die mehrwoechige Suche nach einer Wohnung, die schliesslich in einer Fehlentscheidung endete. Eine positivere Interpretation betrachtet den Einzug eher als notwendiges Uebel, da ich sonst nicht meine liebe Mitbewohnerin kennengelernt haette, mit der ich gemeinsam in absehbarer Zeit wieder ausziehe.
Die folgenden beiden Monate November und Dezember habe ich mich mit Theorie beschaeftigt. Die ersten gelesenen Paper feuerten mein Interesse weiter an, steigerten aber gleichzeitig auch die Frustration: Fachbegriffe ueber Fachbegriffe, mal aus der philosophischen, mal aus der soziologischen und mal aus der soziotechnischen Ecke. Und das auch noch auf englisch. In dieser Zeit lernte ich, Wikipedia liegen zu lassen und ein gedrucktes Dictionary in die Hand zu nehmen. Vor meinem Weihnachtsurlaub musste ich einen ersten Zwischenbericht abliefern. Das Ergebnis war eine Ernuechterung und vermittelte eine realistische Vorahnung auf die kommenden Jahre.
Der vierte Monat Maerz war zum Durchatmen. Inklusive des Weihnachtsurlaubs hatte ich rund sechs Wochen Aufenthalt in Deutschland. Die Zeit wurde genutzt, um Theorie abzuarbeiten und in die Praxis einzusteigen. Ich arrangierte Treffen mit alten Freunden und lieben Kollegen, um meine Forschungsrichtung vorzustellen und Ideen einzuholen. Ein Kontakt zeigte ausserordentliches Interesse. Die naechsten Monate werden zeigen, wie weit das Interesse reicht.

Nun blicke ich zurueck und ueberlege, ob ich die Entscheidung den PhD zu beginnen, ein weiteres mal treffen wuerde. Die ganze Geschichte hat klar ihre Nachteile. Es gibt viele und grosse Nachteile. Doch am Ende ueberwiegen die Vorteile. Ich wuerde mich klar erneut fuer einen PhD entscheiden.

Das Bild habe ich waehrend eines Kurzurlaubs in Montpellier, Frankreich, geschossen, bevor ich wieder nach Edinburgh zurueckkehrte. Es zeigt meiner Deutung nach eine Person, die ohne Orientierung ist. Paradox wirkt auch die Situation. Er ist allein und erinnert mehr an einen Einwohner Montpelliers. Warum also eine Karte? Deja vu.

Die Zeit rennt. 23:55 Uhr. Schnell auf "Post veroeffentlichen klicken"!

2 Kommentare:

borkus hat gesagt…

Hi Larry,
schön mal wieder ein update zu lesen. Wenn du gleich zu Beginn des Februars nochmal was schreiben willst kannst du dich ja über die Vor- und Nachteile auslassen ;)

Vlt hilft mir das ein bisschen in meiner Findungsphase :D

Koeffi hat gesagt…

Hi Larry,

schön, dass du nicht mehr so orientierungslos bist. Da du jetzt ja noch ne Weile dort bleibst... wird das ja evtl. noch was mit dem Besuchen.

Lass krachen,
Koeffi